Der Mai ist gekommen – Regenwasser, Kompost, Rankhilfen …

Der April war sonnig und meist zu trocken. Wir haben die Zeit genutzt um unseren Garten fit zu machen für den Sommer.

  • Von älteren Nachbarn wird unsere Region in Unterfranken gern als „fränkische Trockenplatte“ bezeichnet. Daher steht bei der Vorbereitung des Gartens die Wasserversorgung an erster Stelle.
  • Durch das Anlegen von Beeten hatten wir bisher reichlich Grassoden von den freigemachten Flächen, die uns Boden für die Hochbeete lieferten. Dies Jahr wollen wir uns mit dem wichtige Thema Kompost beschäftigen. Wie wir feststellen mußten, ein Thema zu dem es viele Meinungen und Verfahren gibt. Wir orientieren uns an den Anregungen und Erfahrungen der Abtei Fulda nach der Methode Bruce und haben uns deren Kräuterpulver „Humofix“ zur Schnell-Humus-Gewinnung zusenden lassen.
  • Die ersten Jahre hatten wir vorhandene Rosen radikal zurückgeschnitten um sie zu einem kräftigen Neuaustrieb anzuregen. Hinzu kamen weitere Rosen. Bei der Beschäftigung mit dem Thema Rosen haben wir unsere Liebe zu historischen Rosen entdeckt, die winterhart sind und einen intensiven typischen Duft verströmen. Die Rosen haben sich gut entwickelt und werden dies Jahr Rankhilfen benötigen. Rechtzeitig vor dem Mairegen haben wir diese gestern aufgestellt.

 

Die große Dachfläche unseres Anwesens sammelt den spärlichen Regen, der über verschieden Fallrohre abgeleitet wird. Ein Teil wird für den Teich genutzt, zwei Dachflächen füllen unsere Regenfässer. Wir hatten das meiste Regenwasser von der westlich ausgerichteten Dachfläche erwartet, hier hatten wir ein 1000 l Fass aufgestellt. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass unser 300 l Fass von der nordöstlich ausgerichteten Dachfläche dauernd überlief. So entschlossen wir uns zum Tausch der Fässer. Dadurch mußte unsere bisherige Kompost-Ecke neu gestaltet werden. Bisher hatten wir Sammelbehälter aus gesteckten Brettern. Diese waren mit einer Kantenlänge von 80 cm jedoch zu klein um den Kompost richtig zu erhitzen. Das Kloster Fulda, Christa Weinreich OSB in „Geheimnisse aus dem Klostergarten“ und John Seymour in seinem Buch „Selbstversorgung aus dem Garten“ empfehlen eine Fläche von 2 x 1 m. Daneben sollte Platz sein für Sammelstellen von vertrockneten Stauden, altem Kompost und Mist. Zusammen mit frischem Grün soll jetzt im Mai der erste Kompost geschichtet werden und mit dem Kräuterpulver „Humofix“ zur heißen Kompostierung gebracht werden. Das Regenfass wiegt befüllt 1 t und ist zwischen diesen Haufen platziert. Da lag es nahe, ein stabiles Fundament aus einem Bordstein und Betonkübeln zu errichten, durch das das Fass für die Befüllung der Kannen in eine komfortable Höhe kommt.

Lange hatten wir über verschiedene Lösungen der Rankhilfen nachgedacht und ausprobiert. Für die Rosen sollte ein einfaches, natürliches Material den Rosen nicht die Schau stehlen. So sind geschälte Fichtenstämme vom Sägewerk preiswert und passend um daraus Rankhilfen zu bauen. Dabei wurde auch ein einfacher Rosenbogen erstellt, der in der Sichtachse das Gartenzimmer Küchengarten abschließt. Die Gartenräume sollen, entlang der Sichtachse durch Tore, bzw. Rosenbogen betreten werden. Es wird also ein weiterer Bogen zur Straßenseite folgen und dann ein Durchschreiten der Gartenräume erlebbar machen. In unserem Garten sind natürliche Materialien verwendet. Für die Tomaten hatten wir bisher Metallspiralen, an denen die hochrankenden Sorten oft unter ihrem Gewicht abrutschten. Beim Besuch im Sägewerk fanden wir sägeraue Kanthölzer, die im Weinbau verwendet werden, gern aber auch für Tomaten genutzt werden. Eine preisgünstige Lösung, die zudem auch optisch besser zu unserem Garten passt.

11 Gedanken zu “Der Mai ist gekommen – Regenwasser, Kompost, Rankhilfen …

  1. das sieht alles richtig toll aus, Sabine!!! ich bin schon ein wenig neidisch, mein Traumgarten wäre das 🙂 Tja, die Komposterei, eine Wissenschaft. Das Pulver habe ich auch ausprobiert, aber eigentlich keinen Unterschied zum Vergleichskomposter feststellen können. Gute Erfahrungen habe ich mit Biokohle gemacht, unglaubliches Wurmgetümmel! Leider habe ich derzeit keine Zeit, mich um einen neuen Lieferanten zu kümmern.
    Ich bin auch dabei, aus meinem Garten nach und nach Plastik und zum Teil auch Metall zu verbannen. Das Zeug geht immer kaputt, und was bleibt ist Müll. Ich kaufe jetzt lieber Holz- oder bambusstangen, sammle selbst Reiser und Rückschnitte für Erbsen etc. wenn das hin geht, dann verrotet es auch. Habe übrigens die Tage „Laubsack-Komposter“ bestellt 😉 Einfache lockere Säcke, du stopfst das Laub eng hinein, stellst sie in die Ecke und dann verrotten sie zu Kompost …mal sehen.

  2. Ich ziehe mal wieder den Hut vor eurer Effizienz und dem perfekten Küchengarten. Gibt es bei euch keine Spätfröste mehr zu erwarten? Ich werde unsere Tomaten draussen setzen, wenn wir wieder daheim sind. Sehr schöne Rankgerüste übrigens, die bestimmt im nu voller Blüten sind. Freu mich schon drauf 🙂

  3. Hallo Sabine,
    das sieht nach viel Arbeit aus, aber das Ergebnis ist toll. Die Rankgitter sind wirklich sehr schön geworden! Bei Dir muss das Wetter viel milder gewesen sein als bei mir, denn bei mir im Gartenbeet sieht es noch nicht so gut aus. Die Erbsen kamen sehr zögerlich, so langsam wird es. Der Radi wächst einigermaßen, die Möhren sind mit den letzten paar warmen Tagen ganz gut gewachsen, aber ansonsten … Wir hatten auch wieder sehr kalte Nächte hier. Mein Hochbeet harrt seiner Fertigstellung, das muss ich in den nächsten Tagen unbedingt angehen. Die Regentonne ist voll, das ist ja auch viel wert.

    Ein schönes erstes Maiwochenende!
    Doris

  4. In this corner of the world, we call this „sustainable urban agriculture“. It is exciting to see in your garden. It is uplifting. Thank you for taking the time for pictures and description. Especially about the importance of organic compost. The beauty in your garden reflects the care you provide.

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